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Makerspaces und Making

Foto eines Leuchtkastens mit den Buchstaben DO THINGS

Was ist „Pädagogisches Making“?

3D-Drucker, VR-Brillen, Laser-Cutter, Schneideplotter, Mikrocontroller und CNC-Fräsen sind allesamt faszinierende Technologien, die in einem Makerspace ihren Raum finden können. Doch die technische Ausstattung allein macht keinen Makerspace aus, es sind die didaktischen Grundannahmen, die diesen Raum formen. Sie machen ihn zu einem bereichernden Lernraum, der den Anforderungen des 21. Jahrhunderts wirklich gewachsen ist. Unter dem Begriff „Pädagogisches Making“ (auch: Makereducation) lassen sich all die Bewegungen zusammenfassen, die versuchen, das Lernen in diesem Ermöglichungsraum sinnvoll zu gestalten. 

Mitchel Resnick, LEGO Papert Professor of Learning Research am MIT MediaLab, fasst die methodisch-didaktischen Kriterien eines sinnvoll-gestalteten Makerspaces mithilfe der im Folgenden erläuterten „4Ps“ zusammen:

Vier Grundprinzipien von „Making“ von Kuhn (2023) nach M. Resnick (2020)

Projects: Menschen lernen am besten, während sie aktiv in Projekte einbezogen werden, die für sie von Bedeutung sind.

Passion: Menschen lernen am besten, wenn sie sich in das Problem, die Werkstoffe, die Technik verlieben.

Play: Menschen lernen am besten, wenn sie Grenzen austesten und wiederholt adaptieren, wenn etwas schief geht.

Peers: Menschen lernen am besten mit anderen zusammen, egal ob Anfängerin/Anfänger oder Expertin/Experte, Erwachsener oder Kind.

Diese Grundannahmen basieren auf einer konstruktivistischen Lerntheorie, die das Lernen als einen aktiven Prozess begreift. Hierbei gehen die Lernbewegungen hauptsächlich vom Subjekt und dem inszenierten Lernsetting aus. Papert, der seinerseits Schüler von Piaget war, entwickelt aus dieser Lerntheorie den Konstruktionismus. Dieser sieht das didaktische Potenzial von Makerspaces im Herstellen und Konstruieren von Objekten und Artefakten, besonders dann, wenn die Konstruktion aus eigenem Antrieb hervorgeht und sich als bedeutsam für das Subjekt herausstellt: „Das Produkt ist eine Demonstration dessen, was gelernt wurde. Es handelt sich um eine Art Vergegenständlichung der kognitiven Konzepte und Ideen der Lernenden, die gezeigt, bestaunt, untersucht und mit anderen diskutiert werden können“ (Maurer, Seite 35).

Warum braucht es „Pädagogisches Making“?

Durch das „pädagogische Making“ in einem Makerspace werden vier wichtige Bildungsaspekte umgesetzt:

  1. Es geht darum, wie wir lernen. Statt passivem Wissen wollen wir erreichen, dass aktiv, gemeinsam und mit einer kritischen Herangehensweise gelernt wird.
  2. Die vier Kompetenzen, die in der Zukunft besonders wichtig sind, also Kreativität, Kollaboration, Kommunikaiton und kritisches Denken werden besonders gefördert. Das dies passieren muss, steht im Strategiepapier der Kultusministerkonferenz (KMK) „Bildung in der digitalen Welt” von 2016.
  3. Wir reagieren sinnvoll auf die Veränderungen durch die Digitalisierung.
  4. Wir berücksichtigen, dass Menschen das Bedürfnis haben, selbst etwas bewirken zu können.

Im Mittelpunkt dieser Gedanken stehen immer die Schülerinnen und Schüler. Die Herausforderung besteht darin, sie stark und eigenständig im Zeitalter der Digitalisierung zu machen (vergleiche Harari, Seite 352).

Makerspaces können dabei helfen – aber nur, wenn das Lernen dort den Richtlinien folgt, die zum Beispiel von Resnick formuliert wurden. Dadurch verstehen Schülerinnen und Schüler moderne Technologien besser, nutzen sie nicht nur, sondern beherrschen sie für ihre eigenen Zwecke. So können sie ihr kreatives Potenzial nutzen, um eigenständig Dinge mit Hilfe von Technologie zu schaffen. Das ist besonders wichtig angesichts der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, sowohl für Lernende als auch Lehrende.

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